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Graduiertenkolleg
516 Kulturtransfer im europäischen Mittelalter
Erlanger
Zentrum für europäische Mittelalter- und Renaissancestudien
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Sommersemester 2002
Inhaltsverzeichnis
·Veranstaltungen
des Graduiertenkollegs und des Mittelalterzentrums
Veranstaltungen
des
Graduiertenkollegs und
des
Mittelalterzentrums
Das
Graduiertenkolleg veranstaltet im 14tägigen Rhythmus ein Kolloquium,
jeweils mittwochs um 18 Uhr c.t. in der Mittellateinischen Bibliothek (PSG
II Kochstraße 4, R 327).
Mediävistische
Lehrveranstaltungen Germanistische
Mediävistik •Karl
Bertau: Alphabet-Schrift, Macht und Heiligkeit in den Literaturen des jüdisch-christlich-muslimischen
Mittelalters 900-1200 Die
Vorlesung soll diejenige des Wintersemesters fortsetzen, die den Zeitraum
von 900 vor bis 900 nach der üblichen Zeitrechnung unter dem Gesichtspunkt
von Alphabet-Schrift, Macht und Heiligkeit als historischen Prozeß
beschrieb. Die drei Leitbegriffe sind dabei der Beobachtungsrahmen für
das Mit- und Gegeneinander der drei religiös definierten Schrift-Kulturen
im Zeitraum zwischen 900 und 1200. Die drei Leitbegriffe werden nicht als
Wesens-Begriffe mit statischem Inhalt definiert, sondern funktional gebraucht:
Das Verhältnis von Macht und Heiligkeit wird als interdependent gedacht.
Schrift-Verbot und Schrift-Gestattung indizieren die Angewiesenheit von
Macht auf Heiligkeit und von Heiligkeit auf Macht. Sanctifikation, Sakralisierung,
Legalisierung erscheinen als Macht-Seite von Heiligkeit, welche in der
Lage ist, Macht zu stabilisieren: Macht in ihren Erscheinungsformen als
militärische, politische, wirtschaftliche Macht. Schriftlichkeit zeigt
sich dabei als vermittelnder Kommunikationsmodus von Macht und Heiligkeit.
Gegenstand der Beobachtung ist ein Geschichtsprozeß, dessen Gerichtetheit
erkennbar ist, für den ein Ziel wie National-, Europa-, Welt-Staat,
Weltreligion oder Welt-Ende nur von Hoffen, Befürchten oder Glauben
im Voraus zu setzen wäre. Vorlesung,
Fr, 12-13 Uhr, KH 1.013 Beginn: 19.4.2002 •Susanne
Köbele: Deutsche und lateinische Mystik des Mittelalters Die
Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte der mystischen
Spiritualität des Mittelalters. In einem ersten Schritt sollen die
geschichtlichen Voraussetzungen für das Entstehen der spätmittelalterlichen
mystischen Literatur geklärt werden (Stichpunkte sind hier u.a.: die
Liebesmystik der Zisterzienser, das analytische Interesse an Gotteserkenntnis
und Kontemplation der Viktoriner, der wachsende Anspruch der religiösen
Laien, die neuen Bettelorden). Im Zentrum der Vorlesung steht dann die
spiritualitätsgeschichtlich wie poetologisch überaus folgenreiche
volkssprachliche geistliche Prosa des Spätmittelalters. Sie entsteht
in engem Kontakt mit der lateinischen Tradition, ist aber zugleich von
verblüffender Eigenständigkeit. Schwerpunkte der Vorlesung bilden
zum einen frauenmystische Texte des 13. Jahrhunderts (Visions- und Vitenliteratur),
zum andern gelehrte Texte (Predigten, Traktate, Dialoge) aus dem Bereich
der spekulativen Dominikanermystik. Die mittelalterliche Mystik hat eine
Transformation des Gottesbegriffs und der dazu komplementären Selbstdefinition
des Menschen ausgelöst und von hier aus die gesamte christliche Überlieferung
neu interpretiert. Eine rahmende These der Vorlesung ist der besondere
Stellenwert der Mystik im kulturgeschichtlichen Gesamtprozeß der
Entwicklung einer "personalen Innerlichkeit". Vorlesung,
Mo, 10-12 Uhr, KH 2.019 Beginn: 22.4.2002 •Susanne
Köbele: Einführung in die germanistische Mediävistik: Hartmann
von Aue: Armer Heinrich Einführungskurs,
Mo, 13.00-15.45 Uhr, KH 2.019 Beginn: 22.4.2002 •Sonja
Glauch: Einführung in die germanistische Mediävistik: Nibelungenlied
(mit Tutorium) Das
Nibelungenlied dürfte das bekannteste Literaturwerk des deutschen
Mittelalters sein - dies wohl weniger wegen der inhaltlichen und stilistischen
Singularität, mit der es inmitten der Literatur um 1200 dasteht, als
aufgrund seiner heiklen ideologischen Vereinnahmung in der Neuzeit. Von
diesem Heldenepos, das von Liebe, Verrat und Untergang als etwas wirklich
Geschehenem erzählt, soll die Einführung in Grundlagen und Methoden
der germanistischen Mediävistik ausgehen. Lit.:
Textgrundlage: K. BARTSCH / H. DE BOOR (Hg.), Das Nibelungenlied, Wiesbaden
221988. Sie brauchen außerdem: ein mittelhochdeutsches Wörterbuch
(z.B. LEXER, Mhd. Taschenwörterbuch) und eine mittelhochdeutsche Grammatik,
z. B. von WEINHOLD / EHRISMANN, Wien 1994 oder von PAUL / WIEHL / GROSSE,
Tübingen 1998. Einführungskurs,
Do, 13.00-15.45 Uhr, PSG I B 302 Beginn: 18.4.2002
•Dietmar
Peschel-Rentsch: Zur mittelalterlichen Lyrik in der Vulgär(Volks)sprache.
Dantes Auswahl in seiner sprach- und dichtungstheoretischen Abhandlung
"De vulgari eloquentia" Über
deutschsprachige Literatur des Mittelalters kann man nur sehr beschränkt
Gescheites wissen, wenn man keine Ahnung von der lateinischen und romanischen
Literatur hat. In dem Seminar soll gezeigt und geübt werden, wie man
sich als Studierender der Germanistischen Mediävistik behelfen muß
und kann, wenn man kein Romanist ist. Lit.:
Die Gedichte aus Dantes "De vulgari eloquentia", ausgewählt, übersetzt
und eingeleitet von F.-R. HAUSMANN (Klassische Texte des Romanischen Mittelalters
in zweisprachigen Ausgaben), München 1986. Proseminar,
Di, 16-18 Uhr, PSG I B4A1 Beginn: 16.4.2002 •Dietmar
Peschel-Rentsch: Wolfram von Eschenbach: Parzival Um
die Mitte des Semesters, an einem Samstag, werden wir das Museum Wolfram
von Eschenbach in Wolframs-Eschenbach besuchen. Die Teilnahme ist Pflicht. Lit.:
Wenn Sie nicht schon eine andere Ausgabe besitzen, kaufen Sie sich: Wolfram
von Eschenbach, Parzival, Mittelhochdeutscher Text nach der 6. Ausgabe
von K. LACHMANN, Übersetzung von P. KNECHT, Einführung zum Text
von B. SCHIROK, Berlin 1998. Proseminar,
Mi, 14-16 Uhr, PSG I B4A1 Beginn: 17.4.2002 •Friedrich
Michael Dimpel: Heinrich von Veldeke: Eneasroman "Wie
schön sang er von der Minne" schreibt Gottfried in seinem Tristan:
Heinrich von Veldeke habe das erste Reis auf den Baum der deutschen Dichtkunst
gepfropft. Mit seiner Bearbeitung des antiken Aeneis-Stoffes hat Veldeke
den ersten großen Ritterroman in deutscher Sprache erschaffen. Wir
wollen in jeder Sitzung eine Textpassage übersetzen und ausgewählte
Forschungsfragen erörtern. Lit.:
Heinrich von Veldeke: Eneasroman. Mhd./Nhd. Stuttgart 1986. Außerdem
benötigen Sie ein mittelhochdeutsches Wörterbuch, z.B. das Taschenwörterbuch
von Matthias LEXER. PProseminar,
Do, 10-12 Uhr, PSG I B4A1 Beginn: 18.4.2002 •Manfred
Lautenschlager: Thomasin von Zirklaere: Der Wälsche Gast Ein
junger Geistlicher aus dem Friaul schreibt in einer Fremdsprache, dem Mittelhochdeutschen,
am Hofe des Patriarchen von Aquileia, einen beachtlichen Traktat über
das rechte Leben: Gute Vorbilder, rechte Liebe, Gleichgewicht der Seele,
richtige Bildung. Dabei ist Thomasin vertraut mit französischen Schulen
seiner Zeit, sowie der deutschen Dichtung, zu deren Verfassern und Werken
er persönlich Stellung nimmt. Der Wälsche Gast wurde vielfach
abgeschrieben, auch illuminiert und ist bis heute nicht nur für junge
Adelige lehrreich zu lesen. Lit.:
H. RÜCKERT, Der Wälsche Gast, Quedlinburg - Leipzig 1852 (ND
1965); F.W. VON KRIES, Band 4 der Thomasin-Ausgabe (Illuminationen), Göppingen
1985; W. GOEZ, Gestalten des Hochmittelalters, Darmstadt 1983, 293 - 314
(Wolfger). Proseminar,
Fr, 10-12 Uhr, PSG I B 202 Beginn: 19.4.2002 •Susanne
Büsing: Examenskurs: Höfischer Roman Übung,
Mi, 16-18 Uhr, PSG I B4A1, B202 Beginn: 17.4.2002 •Dietmar
Peschel-Rentsch: Malagis. Eine trivial-groteske Empörergeschichte
aus dem französischen Stoffkreis um Karl den Großen Den
Text, der im 15. Jahrhundert aus einer mittelniederländischen Vorlage
des frühen 14. Jahrhunderts ins Deutsche übertragen wurde, beschaffen
wir uns gemeinsam zu Semesterbeginn. Eine Ausgabe des mittelhochdeutschen
Taschenwörterbuchs von Matthias LEXER ist nützlich. Hauptseminar,
Mo, 8.45-10.15 Uhr, PSG I B4A1 Beginn: 22.4.2002 •Susanne
Köbele: Gottfried von Straßburg: Tristan Im
Mittelpunkt des Seminars steht die Frage nach dem komplexen Verhältnis
von Mythos und Erzählung in Gottfrieds "Tristan". In der Forschung
ist dieses Verhältnis weder historisch noch theoretisch hinreichend
aufgearbeitet, was sich u.a. in der kontroversen Einschätzung des
Status des Religiösen im "Tristan" zeigt, auch des Magischen. Das
Seminar versucht, in dieser unübersichtlichen Situation etwas mehr
Klarheit zu gewinnen. Es führt in verschiedene Mythostheorien ein
(Cassirer, Levi-Strauss, Blumenberg, etc.)und diskutiert möglichst
textnah deren Praktikabilität für die Interpretation des Tristanromans.
Ziel ist es dabei, den Horizont des Mythischen und des Religiösen
im "Tristan" so abzuschreiten, daß das Raffinement sichtbar wird,
mit dem in diesem Text "Unmittelbarkeit" immer wieder gebrochen wird: ironisch,
metaphorisch, allegorisch, allusiv. Besonders willkommen sind Teilnehmer,
die sich (zusätzlich zum Theorienkontext) auch auf andere mittelalterliche
Tristan-Fassungen einlassen, da sich das Spezifische des Gottfriedschen
Textes nur im Vergleich zeigt. Lit.:
Gottfried von Straßburg, Tristan und Isolde, hg. von F. RANKE, Berlin
1964 (u.ö.). Zur Einführung: Chr. HUBER, Gottfried von Straßburg,
Tristan (Klassiker-Lektüren 3), Berlin 2000; außerdem der "Mythos"-Artikel
von A. und J. ASSMANN im Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe
4 (1998) 179ff. Hauptseminar,
Di, 14-16 Uhr, PSG I B 301 Beginn: 16.4.2002 •Susanne
Köbele: Lektüre Tristan Übung,
Di, 12-13 Uhr, PSG I B 301 Beginn: 16.4.2002 •Sonja
Glauch: Nibelungenlied und Nibelungenklage Das
Nibelungenlied ist keine Dichtung aus einem Guß. Seine eigenartige
Verschmelzung von archaisch-heroischen und hochmittelalterlich-höfischen
Zügen wird besonders sichtbar, wenn man es in seiner Form, seiner
Erzähltechnik und seiner inhaltlichen Konzeption mit der sog. "Klage"
vergleicht, die das Nibelungenlied in fast allen mittelalterlichen Textzeugen
"fortsetzt" und gleichzeitig umdeutet.
•Wolfgang
Wüst: Städte, Märkte und "Ballungsräume". Landesgeschichte
querbeet (12.-20. Jahrhundert) Bayern
galt und gilt zum Teil noch heute - so in vielen Handbüchern nachzulesen
- als ein im Prinzip städtearmes Gebiet. Auch wurden süddeutsche
Städte von Reiseliteraten keineswegs immer positiv beurteilt. Wolfgang
Amadeus Mozart soll über Nürnberg nur gesagt haben: dort haben
wir gefrühstückt - eine häßliche Stadt. Und für
Hermann Hesse endete eine Nürnberg-Reise in den 1920er Jahren mit
einer großen Enttäuschung. Bei näherer Betrachtung führt
ein agrarstaatlicher Interpretationsansatz jedoch in die Irre, zeichnete
sich doch z.B. der altbayerische Raum durch eine Vielfalt an kleinen Städten,
Zentren und vor allem an Märkten aus. Dieser Bereich wurde von der
Urbanistik allerdings lange Zeit vernachlässigt; doch sind die Grenzen
mit Blick auf die Entwicklungslinien im Mittelalter und der Neuzeit zwischen
Groß und Klein vielfach fließend gewesen. In den schwäbischen
und fränkischen Territorien, die bekanntlich zu Beginn des 19. Jahrhunderts
an Bayern fielen, waren es zudem auch größere Städte, vor
allem die alten Reichsstädte und die frühindustrialisierten Zentren
des 19. und 20. Jahrhunderts gewesen, die die regionale Entwicklung stark
beeinflußten.
•Nikolas
Jaspert: Fälschungen im Mittelalter Eine
der wichtigsten Aufgabengebiete der Mediävistik ist die Echtheitsbestimmung
historischer Texte, denn im Mittelalter wurde häufig und manchmal
auch gekonnt gefälscht. Deshalb wird es in diesem Seminar darum gehen,
an ausgewählten Beispielen Methoden und Erkenntnismöglichkeiten
der Urkundenkritik kennenzulernen und damit dem Fälscher in seiner
Werkstatt
gewissermaßen auf die Spur zu kommen. Es soll aber genauso interessieren,
mit welchen Mitteln mittelalterliche Menschen Urkundenfälschungen
aufzudecken oder zu verhindern suchten; und schließlich ist der Frage
nachzugehen, ob man in früheren Zeiten ein eigenes, anderes Verhältnis
zu "Verunechtung", Fälschung und Wahrheit hatte als in zeitgenössischen
Gesellschaften. Lit.:
H. FUHRMANN, Die Fälschungen im Mittelalter. Überlegungen zum
mittelalterlichen Wahrheitsbegriff, in: Historische Zeitschrift 197 (1963)
529-601; G. CONSTABLE, Forgery and plagiarism in the Middle Ages, in: Archiv
für Diplomatik 29 (1983) 1-41; Fälschungen im Mittelalter, 6
Bde., hg. von H. FUHRMANN (Schriften der MGH 33), Hannover 1988-1990. Proseminar,
Mi, 13.15-15.30 Uhr, PSG II R 125 Beginn: 17.4.2002 •Nikolas
Jaspert: Nürnberger Stadtchronistik Nürnberg
war in mehr als einer Hinsicht die bedeutendste Reichsstadt des Spätmittelalters.
Dies schlug sich auch in einer dichten historiographischen Überlieferung
nieder. Im Seminar sollen die in Nürnberg oder von Nürnbergern
verfaßten Chroniken im Zentrum des Interesses stehen. Sie geben anschauliche
Einblicke in das vielschichtige Gefüge der mittelalterlichen Stadt,
in "hohe Politik" und Alltagsleben, in Konflikte und Konfliktüberwindung,
Herrschaftsteilnahme und -ausschluß. Die gemeinsame Lektüre
und Besprechung dieser Quellen dürfte also viele Fenster zur Welt
des Mittelalters öffnen. Zugleich werden hierbei Techniken der Mittelalterforschung
erlernt und angewendet. Lit.:
Die Chroniken der Fränkischen Städte, Nürnberg Bd. 1-3,
hg. von K. HEGEL (Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins
16. Jahrhundert 1-3), Leipzig 1861-1864; Städtische Geschichtsschreibung
im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit, hg. von P. JOHANEK
(Städteforschung A/47), Köln 2000. Proseminar,
Fr, 13.15-15.30 Uhr, PSG II R 125 Beginn: 19.4.2002 •Andreas
Otto Weber: Die süddeutsche Klosterlandschaft vom Mittelalter bis
zur Reformation. Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Ohne
Kenntnis der Welt der Klöster kann man das Mittelalter nicht verstehen.
Hier lagen seit dem frühen Mittelalter die Zentren von Wissen und
Mystik, von organisierter Arbeit und Gebet, von Bildung und Landesausbau.
Das Proseminar soll am Beispiel der Klosterlandschaft Süddeutschlands
in die Methodik der Mittelalterlichen Geschichte einführen und einen
Überblick über die wichtigsten Entwicklungen in der monastischen
Welt vom frühen Mittelalter bis zur Kritik an den Klöstern in
der Reformation geben. Das Seminar ist mit einer dreitägigen Exkursion
verbunden, die von den Studenten wahrgenommen werden sollte. Lit.:
Grundlegende Literatur und Spezialliteratur wird im Seminar vorgestellt
und gemeinsam recherchiert. Proseminar,
Di, 16.00-18.45 Uhr, PSG II R 426 Beginn: 16.4.2002 •N.N.:
Proseminar zur mittelalterlichen Geschichte Thema
und Modalitäten werden durch Aushang und in UnivIS bekanntgegeben. Proseminar,
Di, 15.30-17.45 Uhr, R 1.313, Osteuropäische Geschichte, Bismarckstraße
12 Vorbesprechung:
Di, 23.4.2002, 16.00-18.30 Uhr, R 1.313, Osteuropäische Geschichte,
Bismarckstraße 12 •Stuart
Jenks: Die Preußischen Stände Die
Ständebewegung ist eines der Grundphänomene des deutschen (und
europäischen) Spätmittelalters. Sie konnte zu verschiedenen Formen
der ständischen Mitbestimmung von Politik und Verwaltung führen
(z.B. das englische Parlament, Landtage in den deutschen Landen). Allerdings
ist es in Preußen zu keiner längerfristig tragbaren Aufteilung
der Kompetenzen gekommen, sondern die Ständebewegung mündete
in einen Aufstand, den Dreizehnjährigen Krieg (1454-1466), der im
Ergebnis zur Abspaltung Westpreußens vom Ordensland und dessen Huldigung
des polnischen Königs führte ("Königlich Preußen"),
während das östliche Preußen weiterhin unter der Herrschaft
des Ordens verblieb, bevor die Säkularisation d.J. 1525 zur Erschaffung
eines weltlichen Herzogtums Preußen unter der Herrschaft der Hohenzollern
führte. Das Hauptseminar wird sich mit den ständischen Beschwerden
gegenüber Hochmeister und Deutschmeister, mit den verschiedenen korporativen
Formen des Widerstandes und mit dem Versagen der Ordensleitung in der politischen
Welt des Spätmittelalters befassen. Teilnahme nur nach vorheriger
Kontaktaufnahme mit dem Dozenten (Sprechstunde im Semester, während
der Semesterferien per e-mail stjenks@phil.uni-erlangen.de). Lit.:
E. WEISE (Hg.), Ost- und Westpreußen (Handbuch der Historischen Stätten
o.N.), Stuttgart 1966 / ND 1981, XIII-XLIII empfohlen; M. BISKUP / G. LABUDA,
Die Geschichte des Deutschen Ordens in Preußen. Wirtschaft, Gesellschaft,
Staat, Ideologie (Klio in Polen 6), Osnabrück 2000; H. BOOCKMANN,
Der Deutsche Orden. Zwölf Kapitel aus seiner Geschichte, München
1994. Hauptseminar,
Do, 16-18 Uhr, PSG II R 426 Beginn: 18.4.2002 •Wolfgang
Wüst: Kirche, Klöster, Klerus: Die süddeutsche Sakrallandschaft
von den Anfängen bis zum Ende vor 200 Jahren Klöster
und Stifte waren seit dem frühen Mittelalter in Bayern und seinen
Nachbarländern wichtige Kultur-, Bildungs- und Kommunikationszentren,
zugleich prägten sie über ihre Herrschaft die Region politisch,
sozial und wirtschaftlich. Als Folge der Säkularisation (Kirchensturm)
ist diese Tradition bis heute weitgehend verschüttet worden, um so
dringlicher erscheint es jetzt - 200 Jahre danach -, sich mit diesem Thema
im Rahmen eines Seminars und einer mehrtägigen Exkursion (durch Bayern,
Baden-Württemberg und die Schweiz) systematisch zu beschäftigen.
Die Säkularisation der Jahre 1802/03 - rechtlich gestützt auf
das territoriale Ausgleichsversprechen des Friedens von Lunéville
1801 und den Reichsdeputationshauptschluß vom 25. Februar 1803 -
zog nicht überraschend ins Land. Weltliche Fürsten hatten sich
mit Säkularisationsplänen seit dem späteren Mittelalter
vertraut gemacht. Planvoll ausgeführt, zogen sie nach der Reformation
auch in den evangelischen Landesterritorien und Reichsstädten Süddeutschlands
eine grundlegende Revision der historischen Landkarte nach sich. Dies war
bereits ein Vorgeschmack auf die kommende napoleonische Flurbereinigung
in Bayern und der Pfalz während der Jahre 1802-1816. In Franken, wo
die neue Lehre sich als Typus der Fürsten-, Rats- und Gemeindereformation
erfolgreicher als in Schwaben und Altbayern etablieren konnte, säkularisierte
man bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts fast die Hälfte aller Benediktinerabteien.
Einige Klöster wie Weissenohe und Michelfeld waren aufgelöst,
wurden dann aber in den 1660er Jahren restituiert. Noch dramatischer war
der Einbruch bei den Zisterzienserinnen gewesen, wo mit der einzigen Ausnahme
von Himmelspforten zwischen 1525 und 1592 alle der über zwanzig Klöster
aufgelöst wurden. Lit.:
W. LIEBHART, Die Reichsabtei Sankt Ulrich und Afra zu Augsburg (1006-1803).
Studien zur Klostergeschichte mit besonderer Berücksichtigung von
Besitz und Herrschaft (HAB, Teil Schwaben II/2), München 1982 (als
Fallstudie für ein Reichskloster); W. MÜLLER (Hg.), Im Vorfeld
der Säkularisation. Briefe aus bayerischen Klöstern 1794-1803
(1812) (Archiv für Kulturgeschichte, Beihefte 30), Köln u.a.
1989; H. RAAB, Geistige Entwicklung und historische Ereignisse im Vorfeld
der Säkularisation, in: A. RAUSCHER (Hg.), Säkularisierung und
Säkularisation vor 1800 (Beiträge zur Katholizismusforschung.
Reihe B: Abhandlungen), München 1976, 9-41; A. VON REDEN-DOHNA, Reichsstandschaft
und Klosterherrschaft: die schwäbischen Reichsprälaten im Zeitalter
des Barock (Institut für Europäische Geschichte, Mainz: Vorträge
78), Wiesbaden 1982; W. WEISS, Die Säkularisation des Hochstifts Würzburg
und ihre Folgen für das kirchliche Selbstverständnis, in: WürzburgDiöz
Gbll 58 (1996) 201-218; W. WÜST, Kloster Banz als ein benediktinisches
Modell. Zur Stiftsstaatlichkeit in Franken, in: ZBKG 70 (2001) 44-72. Hauptseminar,
Di, 14-16 Uhr, PSG II R 426 Beginn: 16.4.2002 •Stuart
Jenks: Das Preußische Urkundenbuch Quellen
sind der Grundstoff der Geschichte, aber sie liegen in der Regel für
die Wissenschaft brach, bis sie in Form einer textkritischen Edition verfügbar
gemacht werden. Das Aufkommen der Neuen Medien eröffnet ungeahnte
Möglichkeiten der Quellenveröffentlichung. Allerdings fragt es
sich, wie man Quellen im virtuellen Bereich edieren soll, so daß
sie für den Benutzer leichter handhabbar sind. Diese Fragen muß
man sich in bezug auf konkrete Texte stellen, denn erst hier beginnt man,
sich zu überlegen, wie die Quelle beschaffen ist, wie sie benutzt
wird und wie die Edition demnach aufbereitet werden sollte. Die Übung
versucht, mittels der Begegnung mit den Neuen Medien, Grundfragen der Editionstechnik
zu lösen. Teilnahme nur nach vorheriger Kontaktaufnahme mit dem Dozenten
(Sprechstunde im Semester, während der Semesterferien per e-mail stjenks@phil.
uni-erlangen.de). Lit.:
Zur Technik: P. TIEDEMANN / St. JENKS, Internet für Historiker, Darmstadt
2000: für Anfänger geeignet. Zur Sache: St. JENKS, Das Netz und
die Geschichtsforschung, in: Hansische Geschichtsblätter 116 (1998)
163-84 (allgemeine Überlegungen); St. JENKS, Das digitale Preußische
Urkundenbuch, in: Beiträge zur Geschichte Westpreussens 17 (2000)
181-191 (Stand der Dinge im SS 2000 aus Sicht des Dozenten); D. KAPFENBERGER
/ Ch. LINK, Das digitale Preußische Urkundenbuch: Ein Erfahrungsbericht
aus Sicht der (studentischen) Bearbeiter, in: Beiträge zur Geschichte
Westpreussens 17 (2000) 192-198 (Stand der Dinge im SS 2000 aus Sicht der
Studenten). Zu Preußen im Mittelalter: E. WEISE (Hg.), Ost- und Westpreußen
(Handbuch der Historischen Stätten o.N.), Stuttgart 1966 / ND 1981,
XIII-XLIII (sehr gute Kurzübersicht der preußischen Geschichte
im Mittelalter). Übung,
Do, 14-16 Uhr, PSG II R 322 •PPeter
Orth: Paläographie: Kursive Schriften des späten Mittelalters
und der frühen Neuzeit Nähere
Angaben finden Sie unter der Rubrik „Mittellateinische
Philologie“. Ein Schein für Historische Hilfswissenschaften kann
in dieser Übung erworben werden. Übung,
Do, 8.30-10.00 Uhr, PSG II R 327 Beginn: 18.4.2002 •Horst
Zettel: Examenskurs: Das Spätmittelalter In
dieser Übung sollen sinnvolle Gliederungen möglicher Examensthemen
nach LPO I erarbeitet werden. Von ihrer Funktion her richtet sich die Veranstaltung
an Lehramtsstudierende aller Schularten. Magister-Studierende sind natürlich
in gleicher Weise willkommen. Die Übung kann und soll Vorlesungen,
Seminare, Repetitorien und die persönliche Examensvorbereitung definitiv
nicht ersetzen, sondern nur ergänzen. Probeklausuren (freiwillig)
werden angeboten; ein Schein kann nicht erworben werden. Eine Eintragung
in eine Teilnehmerliste ist nicht nötig. Übung,
Mo, 14-16 Uhr, R 1.313, Osteuropäische Geschichte, Bismarckstr. 12
Beginn: 22.4.2002 •Nikolas
Jaspert: Historisches Grundwissen: Das Frühmittelalter Ziel
dieser Veranstaltung ist es, in notwendigerweise gedrängter Form Grundwissen
über das halbe Jahrtausend zwischen dem Beginn der Merowingerzeit
und dem Ende des Ottonischen Kaisertums zu vermitteln (ca. 500 - ca. 1000).
Die Ereignis- und Verfassungsgeschichte sollen dabei ebenso zu ihrem Recht
kommen wie die gesellschaftlichen, geistesgeschichtlichen und wirtschaftlichen
Grundlagen und Wandlungen dieser Epoche. Schließlich besteht ein
weiteres Anliegen darin, die Bedeutung einschlägiger Begriffe zu klären
sowie wichtige Forschungsansätze und -kontroversen vorzustellen. Die
Veranstaltung wendet sich insbesondere an Studienanfänger/innen, die
ihr Wissen auffrischen wollen, aber natürlich sind auch alle anderen
Studierenden willkommen. Lit.:
J. FRIED, Die Formierung Europas, 840-1046 (Oldenbourg-Grundriß der
Geschichte 6), München 1991; J. EHLERS, Die Entstehung des Deutschen
Reiches (Enzyklopädie deutscher Geschichte 31), München 1994;
J. FRIED, Der Weg in die Geschichte: die Ursprünge Deutschlands bis
1024 (Propyläen-Geschichte Deutschlands 1), Berlin 1994; A. ANGENENDT,
Das Frühmittelalter. Die abendländische Christenheit von 400
bis 900, 2., durchges. Aufl., Stuttgart u.a. 1995. Repetitorium,
Fr, 10-12 Uhr, PSG II HS C Beginn: 19.4.2002 •Klaus
Herbers, Heidrun Stein-Kecks, Nikolas Jaspert: Exkursion zur Bayerischen
Landesausstellung "Kaiser Heinrich II." Die
Bayerische Landesausstellung "Kaiser Heinrich II." wird vom 9. Juli bis
20. Oktober 2002 in Bamberg stattfinden. In Kooperation zwischen den Instituten
für Geschichte und Kunstgeschichte wird - im Juli oder in der ersten
Semesterwoche des Wintersemesters 2002 - ein Besuch der Ausstellung durchgeführt.
Zur Vertiefung wird im Wintersemester 2002/2003 ein fächerübergreifendes
Hauptseminar zur Thematik angeboten. Der
Tag der Exkursion und die Teilnahmevoraussetzungen werden durch Anschlag
im Gang des Instituts für Geschichte (Kochstr. 4, 3. Stock) bekanntgegeben. Übung,
Do, 14-16 Uhr, PSG II R 322 •Klaus
Herbers: Ausgewählte Probleme der mittelalterlichen Geschichte Kolloquium
für Doktoranden und Examenskandidaten; Teilnahme nur auf persönliche
Einladung des Dozenten. Oberseminar,
Ort und Zeit n.V. Lit.:
F. BRUNHÖLZL, Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters,
Bd. 1 Von Cassiodor bis zum Ausklang der karolingischen Erneuerung, München
1975; W. BERSCHIN, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter,
Bd. I-II (Quellen und Untersuchungen zur Lateinischen Philologie des Mittelalters
8-9), Stuttgart 1986-1988. Vorlesung,
Mi, 16-18 Uhr, KH 2.014 Beginn: 17.4.2002 •Peter
Orth: Paläographie: Kursive Schriften des späten Mittelalters
und der frühen Neuzeit Kursive
Schriften spielen im Geschäftsschriftgut des späten Mittelalters
und der frühen Neuzeit eine dominierende Rolle, sind aber auch im
handschriftlichen Buchwesen der Zeit sehr verbreitet. In der Veranstaltung
soll ein breites Spektrum von lateinischen, aber auch deutschen Texten
- Urkunden, Rechnungsbücher, Briefe ... - gelesen und die Prinzipien
kursiven Schreibens studiert werden. Kenntnisse der lateinischen Sprache
sind dabei natürlich von Nutzen, aber nicht obligatorisch. Die Übungen
vertiefen Stoff der Paläographie II des Wintersemesters, sie können
aber unabhängig davon besucht werden. Ein Schein - auch für Historische
Hilfswissenschaften - kann durch erfolgreiche Teilnahme an der Abschlußklausur
erworben werden. Lit.:
K. SCHNEIDER, Paläographie und Handschriftenkunde für Germanisten.
Eine Einführung (Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte
B 8), Tübingen 1999; H. GUTZWILLER, Die Entwicklung der Schrift in
der Neuzeit, in: Archiv für Diplomatik 38 (1992) 381-488; K. DÜLFER
/ H.-E. KORN, Schrifttafeln zur deutschen Paläographie des 16.-20.
Jahrhunderts (Veröffentlichungen der Archivschule Marburg 2), Marburg
2000. Proseminar
/ Übung für Historische Hilfswissenschaften
Lit.:
R.H. BLOCH, Medieval misogyny and the invention of western romantic love,
Chicago 1991; G. MC LEOD, Virtue and venom. Catalogs of women from Antiquity
to the Renaissance (Women and culture series), Ann Arbor 1991; G. VIDÉN,
Women in Roman literature. Attitudes of authors under the Early Empire
(Studia Graeca et Latina Gothoburgensia 57), Göteborg 1993. Hauptseminar,
Do, 25.4., 23.5., 27.6., 16-18 Uhr; Fr, 26.4., 24.5., 28.6., 12-13 Uhr,
PSG II R 327 Vorbesprechung: 25.4.2002 •Peter
Orth: Übungen zur Editionstechnik: Das poetische hagiographische Œuvre
Marbods von Rennes Marbod
(1035-1123), Archidiakon in Angers, dann Bischof von Rennes, zählt
zu den bedeutendsten Dichtern im lateinischen Mittelalter. Sein umfangreiches
metrische und prosaische hagiographische Œuvre ist nur zu einem geringen
Teil in modernen Ausgaben aufgearbeitet. Im Mittelpunkt der Übungen
wird die Geschichte der Hetäre Thais stehen, die schon vor Marbod
in einigen lateinischen Versionen dargestellt worden war, etwa im Pafnutius
der Hrotsvit von Gandersheim.
•Peter
Orth: Mittellateinische Lektüre: Die Briefe des Bonifatius Mehr
als dreißig Jahre, von 719 bis zu seinem gewaltsamen Tod 754, wirkte
Bonifatius als Missionar und kirchlicher Organisator an der östlichen
und nördlichen Peripherie des Frankenreiches. Aus jener Zeit stammen
die meisten Briefe der Sammlung, die sein Schüler Lullus zusammenstellte
und bearbeitete, unter ihnen eine große Gruppe an Bonifatius gerichteter
Papstbriefe. Sie vermitteln ein anschauliches Bild seines Wirkens, berichten
von Visionen, den großen und kleinen Problemen der Mission und vielem
mehr. Die Lektüre ist auch als Einführung in die mittellateinische
Sprache und grammatisches Repetitorium gedacht und richtet sich an Fachstudenten
und Fachfremde wie Historiker, Theologen ... gleichermaßen. Lit.:
Die Briefe des heiligen Bonifatius und Lullus, hg. von M. TANGL (MGH Epistolae
selectae 1), Berlin 1916. Übung,
Mo, 14-15 Uhr oder n.V., PSG II R 327 Beginn: 15.4.2002 •Andreas
Haug, zusammen mit Carmen Julia Gutiérrez: Liedcorpora des Mittelalters
in romanischen Sprachen Thema
des nach musikhistorischen und liedästhetischen Gesichtspunkten ausgerichteten
Seminars sind die vielfältigen Formen und die unterschiedlichen melodischen
Stilregister in den Liedern der Trobadors und der Trouvères, den
Cantigas de Sancta Maria und den wenigen mit Melodien überlieferten
Cantigas de amigo, sowie den Laude. Lit.:
Einblicke in die Materie bieten: S. ROSENBERG / M. SWITTEN und G. LE VOT,
Songs of the Troubadours and the Trouvères. An Anthology of Poems
and Melodies, New York 1998; H. ANGLÈS, Die Cantigas de Santa Maria
König Alfons' des Weisen, in: Gattungen der Musikgeschichte in Einzeldarstellungen.
Gedenkschrift Leo Schrade, Bern - München, 1973, 346-364; M. DÜRRER,
Altitalienische Laudenmelodien, Kassel u.a. 1996. Mittelseminar,
Mi, 16-18 Uhr, PSG I A 502 Beginn: 17.4.2002 •Birgit
Lodes: Eine Prachthandschrift für Kaiser Maximilian I. und Bianca
Maria Sforza (Österr. Nationalbibliothek Wien, Ms. Mus. 15495): Kodikologie,
Repertoire und Analyse Mittelseminar,
Fr, 9-11 Uhr und n.V., PSG I A 502 Beginn: 19.4.2002 •Michael
Klaper: Aufzeichnungsweisen mehrstimmiger Musik des 14. Jahrhunderts (Notationsgeschichte
III) Mittelseminar,
Di, 16-18 Uhr, PSG I A 502 Beginn: 23.4.2002 Lit.:
Lehrbuch: F. RANKE / D. HOFMANN, Altnordisches Elementarbuch (Sammlung
Göschen Bd. 2214). Lit.:
Die historischen Texte werden im Kurs verteilt. Notwendig für die
Vorbereitung zu Hause/in der Bibliothek sind eine altnordische Grammatik,
z.B. A. NOREEN oder (neu und für Anfänger gut geeignet!) R. NEDOMA,
sowie ein altnordisch-deutsches Wörterbuch, z.B. W. BAETKE. Artikel
zur Geschichte Islands finden sich u.a. im Handapparat und im KLNM. Mittelseminar,
Do, 16-18 Uhr, PSG I C7A1 Beginn: 18.4.2002 •Gisela
Schlüter: Tasso und Goethe Zwischen
Tassos Pastoraldrama Aminta und Goethes Schauspiel Torquato Tasso bestehe,
so hat Karl Maurer behauptet, ein enger, untergründiger und komplexer
Zusammenhang. Diese interessante, mit bedenkenswerten gattungsgeschichtlichen
Implikationen verbundene These - Goethes Tasso wird als pastorale Tragödie
gelesen - soll auf den Prüfstand gestellt werden. Die Kenntnis beider
Dramen wird zu Semesterbeginn ebenso vorausgesetzt wie die Lektüre
des (thematisch sehr viel weiter gefaßten) Forschungsbeitrags, in
dem Maurer die Aminta / Tasso-These formuliert hat, vgl. Karl MAURER, Die
verkannte Tragödie. Die Wiedergeburt der Tragödie aus dem Geist
der Pastorale, bes. 313ff.: Von der Liebestragödie zur Tragödie
des Liebesentzugs: Racines Bérénice und Goethes Tasso, in:
ders., Goethe und die romanische Welt. Studien zur Goethezeit und ihrer
europäischen Vorgeschichte, Paderborn u.a. 1997, 181ff. Ein Semesterapparat
wird zum Semesterbeginn in der Institutsbibliothek eingerichtet. Mittelseminar,
Do, 10-12 Uhr, PSG I C7A1 Beginn: 18.4.2002 •Heidrun
Stein-Kecks: Epochen der Kunst: Spätmittelalter und frühe Neuzeit Ein
"Überblick" über die Kunst im Zeitraum des Spätmittelalters
und der frühen Neuzeit soll am Beispiel ausgewählter Werke und
grundlegender Fragen vorgestellt werden. Ziel ist die Erkenntnis von Entwicklungen,
von Koinzidenzen und Divergenzen in der europäischen Kunst vom 12./13.
bis 15. Jahrhundert. Vorlesung,
Di, 12-14 Uhr, KH 1.016 Beginn: 16.4.2002 •Sibylle
Appuhn-Radtke: Kunstwerke aus Ton - Tonplastik und Gefäßkeramik
in Mittelalter und Neuzeit Vorlesung
mit Übung, Mi, 16-18 Uhr, KH 1.013 Beginn: 17.4.2002 •Heidrun
Stein-Kecks: Kunstlandschaft(en) Niederlande Das
Hauptseminar findet überwiegend vor Ort statt, dazu ist eine Exkursion
in die Niederlande und nach Belgien geplant, voraussichtlicher Termin:
zwischen 28. Mai und 4. Juni (abhängig von der Unterkunft, der genaue
Termin hängt am Schwarzen Brett im Institut für Kunstgeschichte
aus). Die Seminarsitzungen im Hörsaal beschränken sich auf eine
Einführung und Nachbereitung. Der Schwerpunkt liegt auf der altniederländischen
Malerei, aber auch auf der Differenzierung der unterschiedlichen "Kunstlandschaften"
im 16. und 17. Jahrhundert. Hauptseminar
(mit Exkursion), Di, 16-20 Uhr (14tägl.), KH 0.011 Beginn: 16.4.2002 •Karl
Möseneder: Dürer als Maler Hauptseminar,
Di, 14-16 Uhr, KH 0.011 Beginn: 16.4.2002 •Heidrun
Stein-Kecks, Berndt Hamm: Kolloquium zu aktuellen Forschungen: Heiligkeit
in Spätmittelalter und früher Neuzeit "Heiligkeit"
ist ein für die Kunstgeschichte zentraler Begriff; nicht nur die Darstellung
von Heiligen, die Funktion von Bildern auf dem Weg zur Heiligkeit, die
"heiligen" Bilder und der ganze Komplex der Sakralarchitektur belegen dies.
Aus verschiedenen Blickrichtungen soll die Vielfalt des mittelalterlichen
und reformatorischen Heiligkeitsverständnisses untersucht werden.
Welche Vorgänge der Sakralisierung bzw. Entsakralisierung oder Profanisierung
sind erkennbar? Welche Rituale, Personen, Gegenstände, Orte und Zeiten
gelten als heilig? Welche Verinnerlichungsvorgänge und welche Außendimensionen
von Heiligung und Sakralität zeigen sich? Inwiefern ist die Reformation
ein Umbruch im Heiligkeitsverständnis? Diesen und ähnlichen Fragen
wird im interdisziplinären Austausch mit den KommilitonInnen und dem
Lehrstuhl für Neuere Kirchengeschichte (Prof. Dr. Berndt Hamm und
Dr. Roland Liebenberg) nachgegangen. Gastvorträge (z.B. Arnold Angenendt,
Münster) ergänzen die eigenen Beiträge. Kolloquium,
Di, 16-20 Uhr (14tägl.), KH 0.011 Beginn: 23.4.2002
Vorlesung,
Di, 14-16 Uhr, KH 0.016 Beginn: 16.4.2002 •Ursula
Rautenberg: Straßburg als Zentrum des Buchhandels im 15. und 16.
Jahrhundert Das
Proseminar wird sich einzelnen Druckerverlegern, Druckern und ihrer Produktion
widmen; die Erlanger Universitätsbibliothek besitzt reiche Bestände
des Straßburger Inkunabel- und Frühdrucks, so daß auch
eine intensive Arbeit an Originalen möglich ist. Darüber hinaus
soll ein Produktionsprofil des Druckortes Straßburg entwickelt und
die Position der Stadt im internationalen Buchhandel (u.a. über die
Koberger-Korrespondenz) erschlossen werden. Proseminar,
Do, 10-12 Uhr, KH 1.021 Beginn: 18.4.2002 •Ursula
Rautenberg: Einblattdrucke und Flugblätter Die
kleinen Formen der Schriftkommunikation wie Einblattdrucke und Flugblätter
sind seit dem Beginn der mechanischen Vervielfältigung von Texten
und Bildern ein wichtiger Bestandteil der öffentlichen Verständigung
über Themen und Sachverhalte. Sie sind prinzipiell für alle Inhalte
offen und ungeachtet der Beschränkungen auf ein einseitig bedrucktes
Einzelblatt von großer formaler Vielfalt, insbesondere auch in der
Verbindung von Text und Illustration. Während bei den frühen
Blättern religiöse Themen, Lieder, Kalender und literarische
Texte sowie das amtliche Schrifttum (im weitesten Sinne) überwiegen,
können Flugblätter in der Reformation propagandistische und agitatorische
Funktionen übernehmen, aber auch über das Zeitgeschehen informieren.
Die sog. "Neuen Zeitungen" sind Vorläufer der Zeitung und Zeitschrift.
Das Seminar behandelt den Zeitraum vom 15. bis zum 17. Jahrhundert; behandelt
werden die unterschiedlichen Typen der Einzelblätter und ihre Funktion
im Kommunikationssystem sowie die Ökonomie von Flugblatt und Einblattdruck
auf dem frühneuzeitlichen Buchmarkt. Die neu katalogisierten Einblattdruckbestände
der UB Erlangen werden herangezogen. Die inhaltliche Analyse einzelner
Blätter soll Gegenstand von Referaten und Seminararbeiten sein. Lit.:
Einblattdrucke des 15. und 16. Jahrhunderts. Probleme - Fallstudien - Perspektiven,
Tübingen 2000. Ausführliche Literaturliste zu Beginn des Seminars. Hauptseminar,
Mi, 14-16 Uhr, KH 0.023 Beginn: 17.4.2002 •Andreas
Puchta: "Wir gehen aus und besuchen das Volk" -
Exkursion
vom 3.8. bis zum 10.8.2002
•Berndt
Hamm, Roland Liebenberg, Heidrun Stein-Kecks: Heiligkeit in Spätmittelalter
und früher Neuzeit Eine
detaillierte Ankündigung der Veranstaltung finden Sie unter der Rubrik
Kunstgeschichte. Oberseminar,
14tägl., Di, 19-22 Uhr, Villa WEH Beginn: 23.4.2002
Mittelalterliche
Geschichte
Mittellateinische
Philologie
Musikwissenschaft
Orientalistik
Proseminar,
Mo, 16-18 Uhr, PSG I A 301 Beginn: 22.4.2002
Anglistik
Nordistik
Proseminar,
Di, 12-14 Uhr, KH 1.013 Beginn: 16.4.2002
•Hubert
Seelow: Eddadichtung: Götterlieder
Proseminar,
Mi, 10-12 Uhr, PSG I B4A1
Hauptseminar,
Fr, 12-14 Uhr, PSG I B4A1 Beginn: 19.4.2002
Romanistik
Proseminar,
Di, 16-18 Uhr, PSG I C7A1 Beginn: 16.4.2002
Kunstgeschichte
Hauptseminar,
Mi, 14-16 Uhr, KH 0.011 Beginn: 17.4.2002
Buchwissenschaft
Historische
Theologie
Slavistik
Philosophie
•Maximilian
Forschner: Natürliches Gesetz und Gewissen bei Thomas von Aquin